
Blackout in Deutschland – was tun im Fall der Fälle?
16. September 2022 Veröffentlicht von Jana GreylingDer Deutsche Städte- und Gemeindebund hat angesichts der Energiekrise vor flächendeckenden Stromausfällen in Deutschland gewarnt. „Die Gefahr eines Blackouts ist gegeben“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Welt am Sonntag“. Nicht auszudenken, welche Folgen ein kompletter Blackout hätte. Wer es wissen will, sollte den Roman „Blackout“ des Wiener Autors Marc Elsberg lesen, er liefert dazu eine klare Antwort. In “Blackout” steht die Welt bereits nach sieben Tagen ohne Strom vor dem Zusammenbruch. Am Anfang sind die Folgen noch überschaubar. In Mailand fallen die Ampeln aus und sorgen für ein Verkehrschaos, in Paris stecken die Menschen in Fahrstühlen fest und in Deutschland brüllen die Kühe schmerzerfüllt, weil die Melkmaschinen die Milch nicht mehr abpumpen können. „Nach und nach wird die Situation immer dramatischer, in den Atomkraftwerken droht nach dem Ausfall der Kühlanlage der Super-Gau und Krankenhäuser müssen schließen. Am Ende wird die letzte Nahrung mit Waffengewalt verteidigt und in Spanien sogar die Regierung gestürzt. Schuld an dem Zusammenbruch der Netze in den USA und Europa sind in dem Roman eine Gruppe von Terroristen und ein Computer-Virus, der intelligente Stromzähler befällt. Die werden demnächst übrigens tatsächlich in unseren Haushalten benutzt, um den Energieverbrauch und die entsprechenden Kosten zeitnah darzustellen.“
Marc Elsberg landete mit „Blackout“ einen Bestseller, der die fatalen Auswirkungen eines lang anhaltenden Stromausfalls aufzeigte, heute kaum vorstellbar. Oder doch? Denn so absurd es klingen mag, so unrealistisch ist das Elsbergsche Szenario nicht. „Droht in deutschen Haushalten im Winter der Strom wegzubleiben?“ fragt die Wirtschaftswoche aktuell. Und so absurd es klingen mag, unbegründet ist die Sorge gar nicht, auch wenn Experten das deutsche Stromnetz für gut gewappnet halten. „Die Angst ist zu einem großen Teil Panikmache“, sagte Energieexperte Christoph Maurer vom Beratungsunternehmen Consentec dem Fernsehsender n-tv.
Die Sorge des Geschäftsführers Landsberg kommt nicht von ungefähr, die Gefahr einer Überlastung des Stromnetzes hat er sich ja nicht ausgedacht. Sie hat einen ganz banalen Grund: aus Angst, dass das Gasversorgung ausfällt und die Heizungen kalt bleiben, decken sich die Deutschen seit Wochen mit allen möglichen stromgetriebenen Energiespendern ein. Extrem beliebt Heizstrahler und Heizlüfter, von denen laut Experten offiziell bereits über 650.000 allein in diesem Jahr verkauft wurden. Nach Nudeln, Klopapier und Hamsterkäufen in Zeiten der Pandemie, jetzt also in Zeiten von Gasknappheit Heizlüfter, nicht gerade sinnvoll und eine preiswerte Alternative auf längere Sicht. Verwendet man einen Heizlüfter mit maximaler Leistung von 2.000 Watt täglich fünf Stunden, dann benötigt man pro Tag 10 Kilowattstunden Strom. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde würde der Heizlüfter dann Stromkosten von drei Euro pro Tag verursachen, schreibt thermondo.de. Da kommt man selbst mit dem Entlastungspaket 3 der Bundesregierung nicht weit.
Landsberg sieht schwarz
Nicht berücksichtigt dabei die Anzahl der Lüfter, die bereits in deutschen Haushalten stehen und im Stand-By-Modus auf ihren Einsatz warten. Sollten also alle Strahler gleichzeitig eingeschaltet werden und ins Netz gehen, könnte es zu einem Blackout kommen. Nicht zwingend flächendeckend und nicht für mehrere Tage. „Wir können flächendeckende Stromausfälle nicht ausschließen“, wird Landsberg im Artikel der Wirtschaftswoche zitiert. Für diesen Fall sei Deutschland ungenügend gerüstet.
Er forderte die Bürger auf, die Empfehlungen des Bundes zum Katastrophenschutz ernst zu nehmen und Wasser sowie Lebensmittel im Haus zu haben. Bei einem großflächigen Stromausfall „läuft kein Wasser, man kann nicht tanken, nach zwei Tagen kann man sein Handy nicht mehr laden“, so Landsberg. Ein Stromnetz-Stresstest der Bundesregierung kam kürzlich zu dem Ergebnis, „dass stundenweise krisenhafte Situationen im Stromsystem im Winter 22/23 zwar sehr unwahrscheinlich sind, aktuell aber nicht vollständig ausgeschlossen werden können“. Dabei ging es um ein Extrem-Szenario, in dem wegen Gasmangels ein Viertel bis die Hälfte der Gaskraftwerke in Süddeutschland ausfallen, zugleich anhaltendes Niedrigwasser den Nachschub für Kohlekraftwerke ausbremst, französische Atomkraftwerke weiter außer Betrieb sind und viele Heizlüfter gleichzeitig genutzt werden.
Engpässe auch bei Strom?
Eine erst vor wenigen Tagen vom Wirtschaftsministerium veröffentlichte Analyse zur Stromversorgung kommt zwar zu dem Ergebnis, „dass ein sicherer Betrieb des Elektrizitätsversorgungsnetzes im Winter 2022/23 gewährleistet ist“. Doch so ganz traut man dem wohl nicht. Denn das Haus von Robert Habeck (Grüne) gab bereits einen zweiten Stresstest in Auftrag, bei dem Experten die Belastbarkeit der deutschen Stromversorgung unter „weiter verschärften Bedingungen“ – noch weniger Gaslieferungen, noch weniger Atomstrom aus Frankreich – prüfen und modellieren sollen. Energieexperten, die von der Deutschen Presse-Agentur befragt wurden, zeigten sich allerdings überwiegend recht zuversichtlich, dass das Netz der Belastungsprobe gewachsen sein wird. Tobias Federico, Geschäftsführer beim Beratungsunternehmen Energy Brainpool, sagte: „Ich persönlich bereite mich nicht auf einen Blackout vor.“ Die Fachleute erwarten trotz der Abschaltung der letzten deutschen Kernkraftwerke zum Jahresende im Winter keine großen Engpässe beim Strom, auch weil Steinkohlekraftwerke aus der Reserve geholt würden.
Alles Fiktion oder was?
„Natürlich ist mein Roman in erster Linie Fiktion, aber während der Recherchen wurde mir immer wieder ein gewisser Grad an Realismus für das Szenario bestätigt”, erklärte Buchautor Eisberg 2013 gegenüber der Presse. Auch heute, 9 Jahre später gibt sich der Eisberg optimistisch als die Tageszeitung Welt von ihm zu Beginn des Jahres in einem Interview wissen wollte, ob man tatsächlich bei „normalen“ Ausfällen binnen drei oder vier Tagen das System wieder (wie im Buch) starten könne, antwortete er: „es muss ja auch nicht so schlimm kommen wie im Buch, wo letztlich die Versorgung in ganz Europa „down“ war. Wahrscheinlich würden eher „Ausfallinseln“ über den Kontinent verteilt entstehen, dann müsste man nur diese Inseln wieder hochfahren und nicht ganz Europa. Was schwierig genug wäre.“
25 Stunden Blackout in New York
Wie schnell es zu einem Blackout kommen kann, der nicht von 650.000 Heizlüftern hervorgerufen wird, zeigt das Beispiel des Stromausfalls in New York vom 21. Juli 1977, das Wulf Bennert beschreibt. Er wurde durch zwei Blitzeinschläge verursacht und dauerte nur 25 Stunden. Dennoch war seine Bilanz verheerend:
- 9 Millionen Menschen saßen im Dunkeln.
- 1616 Geschäfte wurden geplündert.
- 1037 Brände wurden gelegt.
- Es gab Schießereien; 463 Polizisten, 80 Feuerwehrleute und 204 Zivilisten wurden verletzt, zahlreiche Menschen starben.
„Die Plünderer rückten mit Schubkarren, Einkaufswagen und Kleinlastern an und griffen sich alles, was nicht niet- und nagelfest war: Fernseher, Kühlschränke, Öfen, Lebensmittel, Windeln, Schmuck, Alkohol, Möbel, Medikamente. Der Gesamtschaden des Blackouts wurde später auf mehr als eine Milliarde Dollar beziffert.“
Damals schrieb Kenneth Jackson, Professor an der Columbia University und Experte für New Yorker Stadtgeschichte: „Der Stromausfall geschah mitten in einer Rezession, zu einer Zeit, in der die Stadt extrem sparen musste und es tiefe Einschnitte selbst bei so grundlegenden Versorgungsleistungen wie Müllabfuhr und Schulen gab. Die Arbeitslosenquote war enorm hoch. Es war ein reizbares und oft hoffnungsloses New York, dass seine Lebensqualität dahinschwinden sah. Es gab viel Spannungen zwischen den Rassen.“ Eine Analyse, die in manchen Punkten auch auf die heutige Situation zutrifft, sieht man von der Rassenfrage und der hohen Arbeitslosenquote mal ab. Man muss nicht gleich alles so pessimistisch sehen, aber „die Kommunen raten, Wasser und Lebensmittel vorrätig zu haben,“ keine schlechte Idee.
Think ahead mit Gigaset
Man muss ja nicht gleich das Schlimmste annehmen, aber das Thema Sicherheit beschäftigt viele Menschen. Laut einer aktuellen Untersuchung die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt wurde, ist das Thema „wie kann man das eigene Haus oder die Wohnung sicherer machen?“ für die Mehrheit der Smart-Home-Nutzerinnen und Nutzer entscheidend für den Einsatz entsprechender Technologien (74 Prozent). Ein Viertel der Deutschen (25 Prozent) nutzt eine smarte Videoüberwachung, um sich bzw. das eigene Zuhause zum Beispiel vor Einbrechern zu schützen (2021: 23 Prozent). 24 Prozent haben eine intelligente Alarmanlage im Einsatz (2021: 21 Prozent).
Die Sicherheitslösungen und Alarmsysteme von Gigaset erfüllen exakt die Erwartungen der User*innen in puncto Sicherheit, Qualität und Zuverlässigkeit. Dafür sorgen Bewegungssensoren, Alarmsirene und Überwachungskamera sowie Rauchwarnmelder. Die Gigaset App zeigt dem Nutzer an, ob alle mit Sensoren ausgestatteten Türen und Fenster ordnungsgemäß verriegelt sind und informiert ihn bei Rauchentwicklung. Alle Vorkommnisse lassen sich in der Cloud einfach dokumentieren. Außerdem können Anwender ihre Anwesenheit simulieren. Damit bieten die Gigaset Smart Home Alarmsysteme Schutz vor Einbruch und Elementarschäden und bieten zusätzlichen Wohnkomfort – etwa durch Sprach- und Lichtsteuerung in Kombination mit Amazon Alexa, Google Home oder Philips Hue. Ein großer Vorteil der Gigaset Sicherheitslösungen: sie wachsen mit den Anforderungen der Anwender*innen. Alle Sicherheitslösungen passen sich dank des modularen Konzeptes, das Gigaset hier anbietet, mit zusätzlichen Erweiterungselementen wie weiteren Sensoren an die jeweilige individuelle Wohnsituation an.
2 Kommentare
Das Thema Blackout ist ein realistisches Szenario. Auch wenn es bestenfalls nie eintritt oder nur kleinflächig eintritt, kann sich jeder vorbereiten. Dazu gehört zum Beispiel ein Vorrat an Wasser und Lebensmitteln. Auch Batterien sind wichtig. Die Bundesregierung hat eine offiziell Empfehlungsliste ausgegeben, an der man sich orientieren kann und sollte.
Hallo Laura,
danke für deine Anmerkungen.
VG, ^RD