Für den Ernstfall gewappnet: Was ist die beste Warnapp?
21. Juli 2022 Veröffentlicht von Holger LappeDeutschland ist eines der sichersten Länder der Welt. Doch die letzten Jahre und ihre Krisen haben das Gefühl der vermeintlichen Sicherheit erschüttert. Die Covid-19-Pandemie und die Hochwasser-Katastrophen im Juni 2021 haben gezeigt, dass solche erschütternden Ereignisse keinen Bogen um uns machen. Im Gegenteil: Der Klimawandel macht Extremwetter-Ereignisse sogar wahrscheinlicher.
Um also auch im und über den Ernstfall bestens informiert zu sein, empfiehlt es sich die beste Warnapp auf seinem Smartphone zu installieren. Deshalb geben wir hier einen Überblick über die wichtigsten Anbieter. Zudem stellen wir ein System vor, das auch ohne Internetverbindung funktioniert: Cell Broadcast.
Nicht jede Gefahr ist beherrschbar
Die heutigen technischen Möglichkeiten erleichtern es, unsere eigene persönliche Sicherheit zu erhöhen. Im Smart Home zum Beispiel können wir uns gegen Einbrecher, Rauch und gewisse Mengen Wasser schützen. Aber es gibt Ereignisse wie die Jahrhundertflut im Sommer 2021. Sie kommen unvorhergesehen – und sie sind zu extrem, um sie selbst zu bewältigen.
Beste Warnapp #1: Katwarn
Das haben die Macher von Katwarn früh erkannt und als Pionier die vielleicht beste Warnapp in Deutschland herausgebracht. Sie leitet offizielle Warnmeldungen der Behörden weiter, beispielsweise über Großbrände oder Extremwetter. Diese erhält man für den aktuellen Standort sowie für sieben zusätzlich definierbare Orte. Außerdem kann man sogenannte Themenwarnungen aktivieren, die zum Beispiel auf Gefahren bei Großveranstaltungen aufmerksam machen.
Beste Warnapp #2: NINA
Die Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) ist die offizielle Warnapp des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Auch sie leitet offizielle Warnmeldungen von Behörden weiter – und ab einer bestimmten Warnstufe die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes. Zudem greift sie auf die von Katwarn veröffentlichten Meldungen zurück.
Beste Warnapp #3: MEINE PEGEL
Das Jahrhunderthochwasser 2021 hat die Gefahr von plötzlichen Fluten wieder zu einem aktuellen Thema gemacht – und zwar nicht nur für Menschen, die an Gewässern leben. Mit MEINE PEGEL kann man sich über mehr als 2.500 Pegel in Deutschland und den Niederlanden informieren. Darüber hinaus bietet die Warnapp Wasserstandsprognosen und die Möglichkeit, sich bei bestimmten, selbst definierten Pegelständen benachrichtigen zu lassen. Auch für Wassersportler ein interessanter Service.
Beste Warnapp #4: Global Monitoring
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen – aber hoffentlich nur über das Essen, das Wetter und spannende Unternehmungen vor Ort. In vielen Ländern aber lauern Gefahren, vor denen wir in Europa weitgehend verschont bleiben. Die Warnapp Global Monitoring warnt deshalb weltweit vor politischen Unruhen, Terrorismus, Tsunamis, Erdbeben, Vulkanausbrüchen und vielem mehr. Leider ist die App nicht kostenlos. Nichtsdestotrotz ist sie gerade in etwas schwierigen Reiseländern eine gute Investition in die Sicherheit.
Beste Warnapp #5: DWD WarnWetter
In unseren Breiten ist das Wetter der häufigste Anlass für eine offizielle Warnmeldung. Dafür verantwortlich, rechtzeitig vor Wetterextremen zu warnen, zeichnet der Deutsche Wetterdienst. Er hat dafür die Warnapp DWD WarnWetter herausgebraucht. Besonders praktisch daran ist, dass man genau festlegen kann, über welche Gefahren man informiert werden möchte. Für detaillierte Wetterprognosen ist allerdings ein einmaliger In-App-Kauf notwendig.
Cell Broadcast: Warnungen ganz ohne App und Internet
Eine Warnapp bietet viele Vorteile: So können interaktive Karten und Videos mit Verhaltenshinweisen im Ernstfall sehr hilfreich sein. Aber die Apps haben einen großen Nachteil: Wenn das Internet ausfällt, sind sie nutzlos. Deshalb setzt sich in immer mehr Ländern das sogenannte Cell Broadcasting durch. Bei diesem System wird über das Mobilnetz eine Nachricht an alle Teilnehmer in einer Funkzelle abgesetzt. Diese Nachricht kommt dann als SMS auf allen Handys in dieser Funkzelle an.
Die Vorteile sind offensichtlich: Die Technologie funktioniert bei überlasteten Netzen, braucht weniger Bandbreite und erreicht Nutzer alter Handys oder von Seniorenhandys wie dem Gigaset GL390. Der Gesetzgeber hat vorgeschrieben, dass das System spätestens ab Februar 2023 bundesweit einsatzbereit ist. Allerdings gibt es wohl gravierende Verzögerungen. Man darf also gespannt sein.
2 Kommentare
Schade nur, dass bei eigentlich guten älteren Handys wie Gigaset GS270 plus (Android 8) das Cell Broadcast nicht eingestellt ist und es auch vorab keine Hinweise für einen Workaround oder eine Einstellungsmöglichkeit gab. Bei anderen Herstellern geht das auch bei einem älteren Android-System.
Hallo Rudolph,
vielen Dank für dein Feedback. Wir haben das bereits an die Kollegen der Entwicklung weitergegeben.
Mit dem GS270 aus dem Jahr 2017 standen wir auch noch auf einem anderen Niveau – jetzt sind wir 5 Jahre weiter und so auch unsere Geräte, Services, etc.
VG, ^RD