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Gigaset GS160 Smartphone: Im Interview mit Sales und Produktentwicklung

1. Februar 2017 Veröffentlicht von Jana Greyling

Mitte Dezember letzten Jahres haben wir unser neues Smartphone im Einsteigersegment, das Gigaset GS160 der Öffentlichkeit vorgestellt. Inzwischen ist etwas mehr als ein Monat vergangen. Grund genug für Raphael Dörr, Leiter Corporate Communications & Investor Relations der Gigaset AG, sich mit Andreas Merker, Leiter Projektmanagement und Michael Grodd, Head of Sales & Marketing zum Gespräch zu treffen.

Raphael Dörr: Meine Herren, danke, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch nehmen. Fangen wir doch direkt an. Wie ist ihr Eindruck nach einem Monat Gigaset GS160 im Handel?

Michael Grodd

Michael Grodd: Wir sind sehr positiv gestimmt. Mit dem Presseauftakt am 15. Dezember 2016 hat auch der Abverkauf über unseren Online-Shop begonnen und ebenfalls die Bestückung des Einzelhandels. Allein das ist ein großer Fortschritt gegenüber der ersten Smartphone Generation. Die GS160 Geräte sind zunehmend im Fachhandel zu finden, können also von Interessenten in die Hand genommen und vor dem Kauf geprüft werden.

Andreas Merker: Auch ich bin überaus zufrieden. Produktseitig haben wir vom Planungsbeginn an bis zur Produktrealisierung und Bereitstellung ohne Probleme oder Verzögerungen arbeiten können. Das beinhaltet natürlich auch die offizielle Zulassung des Produkts und die Qualitätserprobung, auf die wir sehr viel Wert legen. Die Produktion läuft ebenfalls reibungslos und kann so eine kontinuierliche und schnelle Belieferung des Handels sicherstellen.

Raphael Dörr: Schön zu hören, dass seitens der Produktion und Sales alles reibungslos läuft, aber wie nehmen die Kunden das Gerät an? Wie steht es mit Absatzzahlen und Retourenquoten?

Michael Grodd: Das Smartphone-Geschäft ist aufgrund der kurzen Entwicklungszyklen deutlich schneller als das klassische DECT-Telefon Geschäft. Entsprechend mussten wir uns diesem hohen Tempo anpassen. Hier konnten wir aus der früheren Produktgeneration lernen und liegen mit dem GS160 voll im Plan. Der Durchverkauf der Geräte (Sell-Out) ist gemäß unserer Erwartungen. Marketing-Aktivitäten werden zeitnah folgen, sobald die flächendeckende Ausstattung der Handelskanäle in Deutschland abgeschlossen ist.

Andreas Merker: Die Kunden sind sehr zufrieden mit dem GS160. Es gibt quasi keine Retouren – aktuell werden weniger als 1% der gekauften Geräte umgetauscht..

Raphael Dörr: Herr Grodd, Sie haben gerade auf das Thema Marketing verwiesen. Die Maßnahmen sind hier noch nicht gestartet. Warum?

Michael Grodd: Wir hatten einen hervorragenden Produktstart mit einer sehr reichweitenstarken und intensiven Berichterstattung seitens der Presse. Hier sind bis heute mehrere hundert Artikel, Testberichte und Reviews entstanden. In der Zwischenzeit haben wir den Produkt Ramp-Up sichergestellt, also die Verfügbarkeit der Geräte im Handel. Marketingaktivitäten machen erst dann Sinn, wenn der Kunde, der durch eine Anzeige oder Werbung auf das Produkt aufmerksam wird, es auch direkt in jedem Point of Sales erhalten und kaufen kann.

Raphael Dörr: Herr Grodd, Sie haben gerade das Thema Presseberichterstattung angesprochen. Dazu noch eine Frage von mir, die ich gerne an Herrn Merker richten würde. Sie sind verantwortlich für das Produkt. Die Berichterstattung zum GS160 ist überwiegend positiv. Themen wie der Fingerabdrucksensor des Geräts oder die 13 Megapixel Kamera werden in der Preisklasse von unter 150 Euro wohlwollend erwähnt, aber es gibt auch einige kritische Berichte. Was sagen Sie dazu?

Andreas Merker

Andreas Merker: Ich halte Feedback für sehr wichtig. Viele Techjournalisten und Blogger sind sehr versiert und tief in der Thematik. Stellenweise wird der verbaute Quad-Core Prozessor als nicht performant genug oder die RAM Speicherausstattung als zu gering bemängelt. Es ist zu bedenken, dass wir uns im Einsteigersegment bewegen und Nutzer hier keine Geschwindigkeits- oder Benchmarkrekorde brechen wollen.

Auch ist das GS160 nicht für Gamer mit Ansprüchen an schnelle, hochauflösende Spiele mit hohen Grafikanforderungen gedacht. Tests mit Zielgruppen haben gezeigt, dass die Performance des GS160 für die am häufigsten genutzten Anwendungen völlig ausreichend ist. Wir zielen auf den Normalkunden, der ein funktional gut ausgestattetes Gerät zu einem attraktiven Preis benötigt. So bringt hier z.B. der Fingerprintsensor gepaart mit der guten Kamera, dem Dual SIM Slot und dem wechselbarem Akku deutlich mehr Kundennutzen als das letzte Quäntchen Geschwindigkeit.

Dennoch: Es ist für uns selbstverständlich, jede Form der Kritik ernst zu nehmen und wenn möglich sofort oder spätestens in der nächsten Produktgeneration zu verbessern. Ein Beispiel: In einigen Tests wurde das für Fingerabdrücke sehr anfällige Display-Glas des GS160 bemängelt. Hierfür bieten wir als Zubehör ein extrem gehärtetes Schutzglas mit einer öl- und schmutzabweisenden Oberfläche an, die auch besonders resistent gegenüber Fingerabdrücken ist.

Die Schutzfolie legt sich passgenau, wie eine zweite Haut ans GS160.

Raphael Dörr: Das ist ein sehr pragmatisches Beispiel einer Verbesserung. Aber wie steht es mit dem Thema Preis. Einige kritische Stimmen – vor allem in Foren – meinen, dass es im Budget-Segment noch günstiger gehen würde?

Michael Grodd: Billiger geht gefühlt immer. Wichtig ist nur, dass die Vergleichbarkeit erhalten bleibt. Das GS160 wird stellenweise mit Direktimporten aus China verglichen. Man muss sich vor Augen halten, dass das GS160 durch unsere umfangreiche Qualitäts- und Sicherheitstests gelaufen ist. Wir bieten Service und wenn nötig Reparatur innerhalb weniger Tage direkt in Deutschland an. Das sind Punkte, auf die bei einem China-Direktimport verzichtet werden muss.

Andreas Merker: Richtig! Sicherlich mag es einige, technikversierte Kunden geben, die bereit sind sechs bis acht Wochen auf ihr Smartphone aus China zu warten, denen Gewährleistung und Garantie relativ egal sind und die das Betriebssystem, das nicht selten auf Chinesisch ist, selbst anpassen und auf ihre Bedürfnisse zuschneiden können. Aber entspricht das dem typischen Gigaset-Kunden, als den Personen, die auch unsere A- und C-Klasse Telefone kaufen? Ich denke eher nicht. Unsere Kunden setzten auf eine Marke, der sie vertrauen können, die ihnen gewohnte Qualität und Support liefert. Das tut das GS160 – es erfüllt alle Qualitätsanforderungen, wie wir sie auch an unsere etablierten, schnurlosen DECT Telefone stellen.

Raphael Dörr: Ich verstehe. Das bedeutet, wir nehmen Feedback einerseits sehr ernst, auf der anderen Seite können wir uns auch nicht mit jedem messen, der eventuell ein ganz anderes Geschäftsmodell anwendet und auf eine andere Käuferschicht abzielt.

Michael Grodd: Korrekt. Wir wollen mit dem GS160 ein solides Produkt für Kunden anbieten, die Wert auf einen guten Funktionsumfang zu einem niedrigen Preis legen. Ich nutze hier gerne den Begriff „das genau richtig Smartphone“. Ausreichend Leistung und Funktionen zu einem fairen Preis. Es gibt zahlreiche Kunden, die weder ein QHD Display noch eine 20MP Kamera oder die neueste Android-Version haben wollen. Sie wollen ein funktionierendes Gerät, mit dem Sie Telefonieren, WhatsAppen, Fotos machen und Spiele spielen können und das zu einem bezahlbaren Preis und gleichzeitig guter Qualität. Sicherlich mögen Apple iPhone und Samsung Galaxy für viele ein Traum sein, aber nicht jeder hat 800 bis 1.000 Euro zur Verfügung, um sich diese Geräte zu leisten.

Andreas Merker: Ich kann mich Herrn Grodd nur anschließen. Es gibt zahllose Anwendungsbeispiele in denen die „überzüchteten“ Geräte uninteressant sind. Viele Kinder wünschen sich ein Smartphone oder es ist sogar das Interesse der Eltern, dass die Kinder stets erreichbar sind – macht hier bereits ein 300 Euro Gerät Sinn? Eher nicht. Hier ist das günstige GS160 eine hervorragende Option.

Raphael Dörr: Meine Herren, ich denke das gibt einen guten Überblick über die Situation. Wir schreiten zuversichtlich voran und sind um konstante Verbesserung bemüht. Ich bedanke mich für das Gespräch!

Gigaset GS160 (liegend)

Gigaset GS160 (liegend)

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