
Smartphone desinfiziert? Stichwort “Kreuzkontamination”!
29. März 2020 Veröffentlicht von Raphael DoerrDie aktuelle Coronavirus-Pandemie lenkt das Interesse der Öffentlichkeit in großem Maße auf Hygiene als Schutz vor Ansteckung. Händewaschen, Abstand halten, potentielle Gefahren im öffentlichen Raum erkennen. Alles richtig, aber das Thema Kreuzkontamination kommt hierbei nur selten zur Sprache. Was das ist, wollen wir am Beispiel des Smartphones veranschaulichen…
Was ist eine Kreuzkontamination?
“Als Kreuzkontamination bezeichnet man im Allgemeinen die direkte oder indirekte ungewollte Übertragung von Verunreinigungen auf einen Gegenstand. Klassische Beispiele sind die Übertragung von krankheitserregenden Mikroorganismen von einem Lebensmittel auf ein anderes […].”
Diese ungewollte Übertragung von – im Fall der Corona-Pandemie – Viren spielt eine große Rolle im Umgang mit alltäglichen und häufig genutzten Gegenständen.
Tröpfchen- und Schmierfinfektion
Im Rachen von Infizierten sitzende Coronaviren können entweder als Tröpfchen übertragen werden – z.B. wenn ein Infizierter eine andere Person anniest oder anhustet – oder als Schmierinfektion, als dann wenn sich z.B. eine Infizierte Person in die Hand hustet, mit dieser dann eine Türklinke anfasst und eine andere Person diese dann ebenfalls benutzt und sich mit der Hand danach selbst an den Schleimhäuten im Gesicht (Nase, Augen und Mund) berührt.
Genau hier kommen die häufig genutzten Gegenstände – vor allem das Smartphone – ins Spiel. Denn als das wichtigste technische Gadget für viele Menschen, ist es ständig in Benutzung und damit auch sprichwörtlich ständig in der Hand. Wenn die Hände jedoch mit das Übertragungswerkzeug Nr.1 bei der Verbreitung der Pandemie sind, so ist klar, dass das Smartphone automatisch zum Risiko-Gadget wird.
Wasser und Tücher reichen nicht!
Im Normalfall heißt es besonders vorsichtig mit den Smartphones umzugehen. Displays und Hüllen sollten unter normalen Bedingungen nicht mit Desinfektionsmitteln gereinigt werden. Das bekannte Magazin connect hat dazu einen eigenen Beitrag verfasst und schreibt dort Folgendes: “Das sensible Touch-Display eines Smartphones sollte keinesfalls mit scharfen Putzmitteln bearbeitet werden. Das schließt auch Glasreiniger ein. Generell sind alle Mittel tabu, die Alkohol oder Seife enthalten, um die fettabweisende Eigenschaft des Materials nicht zu zerstören. Stattdessen gibt es spezielle Bildschirmreiniger.”
Problem nur in der aktuellen Situation, die Desinfektionsmittel für Smartphones und Bildschirme, die zum Teil antiviral wirken, sind vollständig ausverkauft. Und Wasser allein reicht eben nicht, um die Virenlast, die auf einem Smartphone sitzen kann, zu reduzieren. An ein Abwischen mit Tüchern oder Brillputztüchern sollte bitte gar nicht gedacht werden. Dies sind lediglich optische Reinigungsmaßnahmen, aber keine wirksamen.
Warum Kreuzkontamination ernst nehmen?
Nehmen wir folgende Situation an. Frau K. muss in den Supermarkt um einzukaufen. Sie macht sich Sorgen vor einer möglichen Ansteckung und trägt deswegen Einweghandschuhe sowie eine Atemschutzmaske der Klasse FFP2. Eine gute Grundausstattung erst einmal. Sie muss etwas weiter fahren und nimmt dazu den Bus – nur 2 Stationen. Dort drückt sie den Knopf für den Türöffner und hält sich an der Haltestange fest. Alles kein Problem, sie hat ja Handschuhe an.
Zwischenzeitlich nimmt sie jedoch das Smartphone aus der Tasche – ein Reflex. Ein paar Klicks und Wische. Sie kommt im Supermarkt an, macht ihren Einkauf. Zwischendrin immer wieder der Griff zum Smartphone, denn der Einkaufszettel ist dort gespeichert.
Danach geht es zurück nach Hause. Maske und Handschuhe kommen vor der Haustür in den Müll, danach gründliches Händewaschen mit Seife.
Sie ahnen was nun kommt. Das Smartphone wird aus der Tasche genommen und schon ist die besagte Kreuzkontamination hergestellt, falls sie unterwegs mit dem Coronavirus in Kontakt gekommen sein sollte.
Desinfizieren möglich!
Angesichts der aktuellen Risikolage ist es also sehr zu empfehlen auch das Smartphone regelmäßig zu desinfizieren und vor allem auf die unbewusste Nutzung des Geräts zu verzichten, wenn man sich im öffentlichen Raum bewegt.
“Der Griff zum Smartphone sollte genauso vermieden werden, wie der Griff ins Gesicht”, so Andreas Merker, VP Smartphones bei Gigaset. “Zumindest solange man sich nicht zu Hause aufhält. Ansonsten unbedingt auch das Smartphone desinfizieren – dann auch mit den sonst nicht zu verwendenden scharfen Reinigungsmitteln.”
Tatsächlich zeigt ein Bericht des Wallstreet Journals, dass es durchaus möglich ist Smartphones eine gewisse Zeit über auch mit sonst nicht zu empfehlenden Reinigungsmitteln zu bearbeiten, um diese zu desinfizieren. Das zeigt das Video unten und das geht natürlich auch bei unseren Gigaset Smartphones. Kleiner Tipp am Rande, ein zusätzlicher Displayschutz kann genutzt werden, um das Originaldisplay zu schützen.
