
Smart Home wird zum Standard
15. Dezember 2020 Veröffentlicht von Jana GreylingDie Experten vom TÜV Rheinland gehen davon aus, dass ein Smart Home künftig Standard ist. Nach Schätzungen wird bis 2025 jeder Privathaushalt mit etwa 500 Geräten, Produkten, Anwendungen und Komponenten ausgestattet sein, die entweder internetfähig oder bereits ans Internet angebunden sind. Problematisch dabei: Nicht alle smarten Lösungen im Smart Home sind in puncto Datensicherheit auf den neuesten Stand. Das hat weniger etwas mit der eingesetzten Technologie und den Geräten zu tun, sondern vielmehr mit der Sorglosigkeit und Leichtsinnigkeit mancher Anwender mit ihren Passwörtern.
So weiß nur ein Drittel der Nutzer (34,3 Prozent), welche Geräte im Haushalt mit dem Internet verbunden sind. Nur 6,7 Prozent meinen zu wissen, wie sie ihr heimisches Netzwerk aus Router und Endgeräten vor Cyberangriffen schützen können. Jedes Gerät, das mit einem Router verbunden ist, kann ein Zugangspunkt für Cyberkriminelle sein. Gelangen sie an standardmäßige Anmeldeinformationen, also den Benutzernamen und das Passwort eines der Geräte, können sie über dieses auch das Netzwerk kontrollieren, um beispielsweise Lösegeld zu fordern. Dennoch ändern bloß 14 Prozent der Nutzer das Standard-Passwort in ein individuelles, sicheres Passwort. Ähnlich sieht es bei den Sicherheits-Updates der Hersteller aus. Lediglich jeder Fünfte (21,5 Prozent) installiert diese, sobald sie bereitstehen.
Sicherheit ist für den Anwender ein entscheidendes Kaufkriterium bei Smart Home Produkten, doch diese fängt bereits beim Anwender selbst an. Jeder kann dafür sorgen, dass seine Geräte sicher sind. Fangen wir z.B. beim Passwort an.
Kein Standard-Passwort
AleiPm4Z+eK! Jetzt raten Sie doch mal was das sein könnte? Keine Idee? Nun, es ist ein sicheres Passwort und kein Standard-Passwort und das hat was mit einer Pizza zu tun. Bei Passwörtern sind viele von uns recht einfallslos, beliebt ist das Geburtsdatum oder der Klassiker, Zahlenreihenfolgen wie 1,2,3,4. Doch schwache Passwörter sind wie eine Einladungskarte an Kriminelle, sichere Passwörter sind hingegen eine Kunst für sich. Ein Beispiel? AleiPm4Z+eK! Zu diesem Buchstabensalat rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik als Muster. Der dazugehörige Merksatz: Am liebsten esse ich Pizza mit vier Zutaten und extra Käse!
Der Schutz persönlicher Daten ist fast allen Menschen sehr wichtig, aber nur die wenigsten kümmern sich im selben Maß um entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und das fängt eben beim Passwort an. Groß- und Kleinbuchstaben, Sonderzeichen, Zahlen, keine zusammenhängenden Wörter, mindestens acht Zeichen: Die Kriterien für sichere Passwörter werden zwar komplexer aber damit eben auch sicherer. Das gilt übrigens auch für die verschiedenen Accounts beim Shoppen im Internet. Wer hier auf Nummer Sicher gehen will, sollte für jeden Dienst, jeden Account ein eigenes Passwort erstellen und alle Sicherheitsfaktoren beachten. Und die Passwörter auch regelmäßig ändern. Unser Vorschlag: Einfach mal alle Lieblingsessen, Lieblingsfilme, Lieblingssongs durchforsten und so ganz neue Zahlenkombinationen entdecken. So könnte dann das neue Passwort lauten: MLBsdB+dSHJv1968 und das steht für: Meine Lieblingsband sind die Beatles und der Song Hey Jude von 1968.
