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Tipps zum Energiesparen: Es wird dunkel in Deutschland

13. Oktober 2022 Veröffentlicht von Jana Greyling

„Da wo ich herkomm‘ wohnen eintausend Menschen. Im Ort daneben schon zweimal so viel. 300 Tausend in der nächsten Großstadt. Und bald vier Millionen in Berlin. So weit gekommen und so viel gesehen. So viel passiert, dass wir nicht verstehen. Ich weiß es nicht doch ich frag es mich schon. Wie hast du mich gefunden? Einer von 80 Millionen.“ Max Giesinger hat mit seinem Song „80 Millionen“ ganze Stadien gerockt und hunderttausende Fans begeistert. Das was der Max geschafft hat, das schaffen wir auch, könnte sich das BMWK gedacht haben, als es die Energiewechsel-Kampagne im Juni dieses Jahres mit der Überschrift „Liebe 80 Millionen“ startete. Es ist in den letzten Monaten so viel passiert, das wir nicht verstehen – umso wichtiger daher die Aufklärung, so wie es das Ministerium mit seiner neuen Kampagnen-Webseite zum Energiesparen www.energiewechsel.de macht.

Dort findet man zahlreiche praxisnahe Tipps zum Energiesparen aus unterschiedlichen Bereichen und unterschiedlichen Lebenssituationen für Verbraucherinnen und Verbraucher aufgearbeitet. Auf der Webseite findet sich auch der folgende Appell: „Liebe Ein-Familien-Haus-Besitzerinnen, liebe Stadtwohnungs-Mieter, liebe Haus-Eigentümerinnen und -Eigentümer, liebe Unternehmerinnen, liebe Handwerker, liebe 80 Millionen: Die Klimakrise und die angestrebte Unabhängigkeit von fossilen Energien machen Energiesparen notwendiger als je zuvor. Und dazu können wir alle beitragen. Die 41 Millionen Haushalte in Deutschland verbrauchen jährlich rund 670 Terawattstunden Energie für Wärme und Strom. Dazu kommen weitere 1000 Terawattstunden Energieverbrauch pro Jahr bei Industrie, Gewerbe, Handel und im Dienstleistungsbereich. Eine Terawattstunde sind eine Milliarde Kilowattstunden. Eine große Zahl, die sich mit vielen kleinen Energiespartipps deutlich senken lässt. In der Mietwohnung, im Eigenheim, der Kommune oder dem Verein und bei Unternehmen gibt es viele Energiespar-Möglichkeiten. Das ist gut fürs Klima – und für die Finanzen. Wir Menschen in Deutschland können gemeinsam einen wertvollen Beitrag leisten. Machen wir uns unabhängiger – von zu Hause aus!“

Mit Abhängigkeiten ist das immer so eine Sache,  man gerät schnell hinein, aber es ist recht mühsam und schwierig davon wegzukommen. Das macht die Gasabhängigkeit von Russland keine Ausnahme. Doch was zählt, sind viele kleine Energiespar-Schritte, die jeder machen kann und die auch zum Erfolg führen, um den Wechsel von fossilen Energieträgern hin zu den Erneuerbaren unterstützen. Und ganz nebenbei entlasten sie auch den privaten Geldbeutel.

Smart Home Besitzer haben hier einen kleinen Vorteil, denn sie profitieren schon jetzt von den zahlreichen smarten Ideen und Produkten, die helfen Energie zu sparen. Doch im Prinzip kann dies jeder Haushalt, mit den richtigen Lösungen. Welche das sind und wie diese aussehen, das zeigt dieser Blogbeitrag.

Der Preis der Unabhängigkeit

Was kostet die Unabhängigkeit vom Gas und was bekommt man dafür zurück? Nun wer als Verbraucher:in spart, der bekommt am Ende des Jahres schon ein paar hundert Euro sein. Wo und wie macht das Sparen Sinn? Am besten man schaut nach, was die Experten empfehlen, in diesem Fall der wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums. Dieser hat dem Handels-blatt zufolge Vorschläge zum Einsparen von Gas unterbreitet. Demnach schlagen die 38 Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ein „gemeinsames Absenken der Raumtemperatur in allen Betrieben und öffentlichen Gebäuden für eine Woche“ im Falle eines Gasmangels im Winter vor. Der direkte Effekt sei zwar vernachlässigbar. Aber auch der autofreie Sonntag in der Ölkrise „hat sich in das Bewusstsein einer ganzen Generation als Symbol für die gemeinsame Anstrengung zur Überwindung der Krise eingebrannt“, zitierte die Zeitung. Und die Wohnungswirtschaft fordert, im Worst Case eine Mindesttemperatur von 16 bis 18 Grad zu verordnen. Dadurch sind offenbar Einsparungen von bis zu 18 Prozent drin.

Also runter mit der Raumtemperatur, doch das ist leichter gesagt als getan, denn die meisten Heizkörper in vielen Altbau-Wohnungen arbeiten nach dem Prinzip: Ganz oder Gar nicht. Ganz aufgedreht heizen sie wie Hölle, doch auf Stufe 4 oder 3 herrscht eher Permafrost, es bleibt lauwarm bis kalt. Also ganz abdrehen und erst aufdrehen, wenn man nach der Arbeit nach Hause kommt. Macht aber auch keinen Sinn, weil man ja um Mitternacht schon ins Bett geht und die Heizung meist dann erst auf Touren kommt. Die Lösung? Auf die Heizung verzichten und einen Heizstrahler oder eine Elektroheizung kaufen. Wer clever ist, investiert in smarte Thermostaten, die kosten wenig und bringen viel.

Lösung 1: Einfach Wohnen und sich nicht jeden Tag um die richtige Raumtemperatur groß Gedanken machen. Denn das übernimmt ab sofort Gigaset mit seinen smart comfort Lösungen, wie z.B. mit dem Gigaset Thermostat. Das ist einfach, smart und man behält die volle Kontrolle über Energie, Kosten und Aufwand. Mit den Gigaset smart comfort Produkten steuert man z.B. die Heizkörper und passt Raumtemperatur einfach an die vom BMWK empfohlene Werte von 18 bis 20 Grad an. Und wer es doch mal wärmer haben will, weil eine Grippe im Anflug ist, kann dies über die Gigaset elements App auch von unterwegs machen. Energiesparen mit smarter Technik ist kein Hexenwerk und kostet nicht die Welt. Werden zum Beispiel die Fenster zum  Stoßlüften geöffnet, regelt das Thermostat den Heizkörper automatisch runter. In Verbindung mit dem Gigaset Fenstersensor kommuniziert der Sensor, wenn das Fenster geöffnet ist und die Heiztemperatur wird reguliert. Nach dem Lüften kann die Raumtemperatur wieder auf ein vorher festgelegtes Niveau gebracht werden. So wird verhindert, dass die Heizung dauerhaft in Betrieb ist, obwohl man nicht zu Hause ist.

Elektroheizkörper boomen

Weil immer mehr Bürger:innen Angst vor einer Gaskrise haben, steigt die Nachfrage nach Elektroheizkörpern und das Geschäft boomt. Alleine von Januar bis Juni seien in Deutschland rund 600.000 Heizlüfter verkauft worden, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK auf Anfrage des „Tagesspiegel“ mit. Wer sich solche Geräte zulegt, möchte für den Ernstfall gewappnet sein, dem Ausfall der Erdgasversorgung im Winter. Den Trend hin zu Heizlüfter & Radiator bestätigt auch eine Umfrage des Vergleichsportals Verivox. So haben sich bereits 10 Prozent der Befragten für den Notfall gerüstet und sich einen Heizlüfter, Heizstrahler oder Radiator zugelegt. 11 Prozent planen, dies zu tun, und 19 Prozent denken darüber nach. Die Umfrage fand nicht nur unter Gaskunden statt, sondern sie war repräsentativ für die Bevölkerung im Alter von 18 bis 69 Jahren. Die Zahlen sind hoch, auch weil nur etwa die Hälfte der deutschen Haushalte mit Gas heizt. Ein Viertel tut dies mit Öl und der Rest zum Beispiel mit Fernwärme. Doch der Boom bei den Elektro­heizungen löst Bedenken aus. Heizlüfter mögen da als patente Alternative erscheinen, schreibt das Nachrichtenmagazin Focus, werden sie doch nicht mit Gas, sondern mit Strom betrieben. Und genau das führt zu ganz anderen Problemen. Würden alle Haushalte, die jetzt mit Gas heizen, die gleiche Wärmemenge durch Heizlüfter decken wollen, bräche das deutsche Stromnetz sicherlich zusammen.

Und so wundert es nicht, dass die Stadtwerke Wiesbaden schon jetzt dringend davor warnen, Heizlüfter als Alternative bei Gasknappheit einzusetzen, wie der SWR berichtet. Man befürchtet eine Überlastung der Stromnetze und dann könnte es für die Bewohner dunkel werden. Elektrische Heizlüfter verbrauchen sehr viel Strom, so der Geschäftsführer der Stadtwerke Wiesbaden, Peter Lautz. Sollten diese Geräte verstärkt von vielen Menschen genutzt werden, könne das zu Überlastungen der Stromnetze und damit zum automatischen Abschalten der betroffenen Bereiche führen. Das bedeute: Stromausfall für alle in diesem Gebiet, so der Experte gegenüber dem SWR.

Die Kosten steigen enorm

Vor allem vor einem Dauergebrauch raten Experten ab, zumal hier die Kosten enorm wären: Ein Heizlüfter mit 2.000 Watt würde, wenn er 10 Stunden am Tag im Einsatz wäre, am Ende des Monats rund 220 Euro Stromkosten verursachen.

„Um beispielsweise eine 50-Quadratmeter-Wohnung komplett zu heizen, bräuchte man vier bis fünf Heizlüfter mit je 2000 Watt Leistung. Die kosten in der Anschaffung dann schon zwischen 150 und 200 Euro. Um die gesamte Heizperiode von Oktober bis März durchzuheizen, würden die Kosten beim aktuellen Strompreis rund 3400 Euro liegen. Das ist für die allermeisten Haushalte nicht bezahlbar,“ schreibt der Fokus.

Weniger ist mehr oder mehr ist weniger

Wer also sparen,  den Geldbeutel schonen, die Energieabhängigkeit reduzieren und dabei doch den Wechsel auf erneuerbare Energien vorantreiben will, der dreht runter bzw. rauf oder schaltet ganz ab. Um die Raumtemperatur zu reduzieren, sollte man also die Heizung runter drehen. Um Strom zu sparen, sollte man dagegen bei Energiefressern wie Kühltruhe oder Kühlschrank die Temperatur nach oben drehen. Warum, das besser ist erklärt das BMWK:

„Wir Deutschen mögen unsere Speisen offenbar unterkühlt – anders ist es wohl nicht zu erklären, dass die Temperatur hierzulande in Kühlschränken mit durchschnittlich 5,8 °C sehr niedrig ist. Dabei reicht 7 °C als optimale Kühlschrank-Temperatur völlig aus. Das lohnt sich: Denn nur ein Grad höhere Temperatur spart bis zu 6% Strom ein! Übrigens: Prüfen Sie doch gleich auch mal die Temperatur im Gefrierschrank – hier sind -18 °C optimal. So wird ihr Kühlschrank zum Energiespar-Kühlschrank.“

Ganz abschalten macht immer dann Sinn, wenn man nicht genau weiß wo die Stromfresser hausen und man nur eine Vermutung hat. Meist sind das Elektrogeräte, die im Stand-By-Modus nachts vor sich hindösen. Um hier auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich auf smarte Steckdosen wie die Gigaset Plug 2.0 ONE X zu setzen.

Lösung 2: Mit der Gigaset Plug 2.0 Steckdose kann man den Stromverbrauch der verschiedenen Geräte im Haushalt messen oder man benutzt sie als Schaltsteckdose für die elektrischen Geräte. So kann man einfach festlegen, wann die Geräte abgeschaltet werden können bzw. in Betrieb sein sollen. Und wenn man nicht sicher ist, ob man das Bügeleisen oder den Fernseher auch ausgeschaltet hat, kann man mit dem Plug 2.0 ONE X die Elektro-Geräte auch von unterwegs ausschalten, ganz bequem per Smartphone und App. Das ist nicht nur praktisch und sorgt für Sicherheit Zuhause, sondern hilft auch beim Strom sparen, vor allem dann wenn dieser gar nicht benötigt wird. „Stromfresser im Haushalt sind so schnell identifiziert und können entweder ausgetauscht oder umsichtiger genutzt werden“, so Lukas Brink, Produktmanager bei Gigaset. Dank dieser neuen Verbrauchserkennung identifiziert die smarte Steckdose jeden Stromfresser im Haushalt: Er kontrolliert genau, wie viel Energie durch die Geräte fließt.  Zudem kann man über eine Zeitregel ungenutzte Geräte einfach an- und ausschalten. So lässt sich effektiv und einfach Energie sparen.

Ganz andere Energiespar-Wege geht z.B. die Kirche, genauer gesagt das Bistum Regensburg.

Verzicht auf Videokonferenzen

Dort werden die Mitarbeiter des Bistums aufgefordert, anstatt des Aufzugs die Treppen zu benutzen. Und auch bei Konferenzen sind energiesparende und umweltschützende Maßnahmen geplant: Zu Präsenztreffen soll nur kommen, wer öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad nutzen kann. Und auf Videokonferenzen will das Bistum künftig ganz verzichten.

Eine charmante Idee, die bei vielen Unternehmen aber sicherlich nicht ganz so gut ankommen würde. Dabei muss man allerdings auch wissen, dass Videokonferenz-Anwendungen extrem energiehungrig sein können und bei aktivierter Kamera viel Strom verbrauchen. Das geht aus einer Analyse der Firma Greenspector hervor.

Fernsehen schauen statt Videos streamen

Auch eine stromsparende Idee wäre es Filme im Fernsehen mit der Familie zu sehen, und nicht auf dem Smartphone zu streamen. Denn etwa 80 Prozent des Stromverbrauchs des Internets wird mittlerweile allein durch Video-Streaming verursacht. Hinter dem Netz stehen Riesen-Rechenzentren und alles was wir im Netz machen, läuft über Rechenzentren. Und das hat Folgen für den Energieverbrauch und die Umwelt: „Eine Stunde Video-Streaming in Full-HD-Auflösung benötigt 220 bis 370 Wattstunden elektrische Energie, abhängig vom verwendeten Endgerät“,  sagt Ralph Hintemann  vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit.

Gerade im Winter, wenn die Temperaturen im Wohnzimmer abgesenkt werden, es draußen schon früh stockdunkel ist, keine Lichter brennen, weil Städte und Gemeinden die Straßenbeleuchtung abgeschaltet haben, um Energie zu sparen, ist ein gemeinsamer Fernsehabend mit Freunden und Familie eine schöne Sache. Alle sitzen und schauen zusammen in die Röhre, bei Kerzenlicht versteht sich.

2 Kommentare

  • Jeder kann einen Beitrag leisten und mit kleinem Aufwand viel Stromsparen. Es gibt hier viele Möglichkeiten. Neben den oben genannten, kann man zum Beispiel sämtliche Elektrogeräte aus dem Standby-Betrieb nehmen. Im Wohnzimmer reicht eine abschaltbare Steckerleiste. Wenn wir schlafen, brauchen wir weder den Router noch das Telefon oder den Fernseher. Wer etwas sensibel ist, achtet darauf, ob in allen Zimmer Licht an sein muss. Meistens sind wir nur in einem Raum. Wer in der Küche arbeitet, braucht im Wohn- oder Schlazimmer keine brennenden Lichtquellen. Das sind alles nur Kleinigkeiten, aber sie summieren sich am Ende zu dreistelligen Geldbeträgen im Jahr. Und je mehr Menschen mitmachen, desto weniger Strom wird verbraucht und das wirkt sich dann auch wiederum auf die Preise aus.

  • Es ist erstaunlich, dass mittlerweile etwa 80 Prozent des Stromverbrauchs des Internets allein durch Video-Streaming verursacht wird. Ich plane aktuell Energiekosten zu sparen bei den Klimaanlagen auf meinem Grundstück. Hoffentlich habe ich bis nächste Woche einen guten Ansprechpartner dafür gefunden.

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