Technologiesprung in der Pflegebranche – das DECT-Multizellensystem von Gigaset eingebettet in eine ganzheitliche IT-Lösung
17. August 2023 Veröffentlicht von Raphael DoerrFachkräftemangel, Kostensteigerungen und der demografische Wandel, der den Anteil der chronisch kranken und pflegebedürftigen Menschen immer weiter steigen lässt – für die Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegewesen eröffnet die Digitalisierung vielfältige Lösungsansätze. Die Sander Pflege GmbH mit Hauptsitz in Emsdetten hat sich mit einem ganzheitlichen Technologiepaket, das auch in anderen Einrichtungen zum Einsatz kommen kann, für die Zukunft aufgestellt: DECT-Mobilteile von Gigaset, eine gehostete Telefonanlage, IP-Telefonie sowie Schnittstellen zum neuen Alarmserver und der bestehenden Lichtrufanlage bringen mehr Sicherheit für die Bewohnerinnen und Bewohner und entlasten die Pflegefachkräfte – ein sicheres WLAN für die webbasierte Kommunikation mit Angehörigen inklusive. Ein Paradebeispiel für die interdisziplinäre Zusammenarbeit der fünf Partner Novalink, Peoplefone, Starface, Sophos und Gigaset unter der Leitung der microPLAN IT-Systemhaus GmbH. Und ein Beleg für die hohe Kompatibilität der eingesetzten Hardware.
Firmenprofil: Professionelle und liebevolle Pflege mit Tradition
Zur Sander Pflege GmbH gehören neun stationäre Einrichtungen, sieben ambulante Dienste, elf Tagespflegen, 19 Einheiten „Betreutes Wohnen“ und 14 Wohngemeinschaften. Diese erstrecken sich über 20 Standorte von der Insel Langeoog über Osnabrück bis nach Münster. Hauptsitz des Unternehmens ist Emsdetten in Nordrhein-Westfalen. Dort steht das Haus Lindengrund mit seinem Namen seit 35 Jahren für die stationäre Altenhilfe. Die Einrichtung ist für 57 Bewohnerinnen und Bewohner der Ort, an dem sie sich wie zu Hause fühlen können. Drei kleine Wohnbereiche, gemütliche Wohnküchen, viele kleine Nischen mit Möbelstücken und der lichtdurchflutete Innenhof bieten Raum für Begegnungen und Privates. Das Haus Lindengrund mit seinem familiären Umfeld für die Bewohnerinnen und Bewohner und die Pflegekräfte profitiert nun von modernster IT-Technologie.
Die Ausgangssituation: Dezentrale Strukturen und veraltete Hardware
Bei einem Hilferuf kommt es unter Umständen auf Sekunden an. Die Mitarbeitenden der Sander Pflege GmbH sind deshalb stets in Rufbereitschaft – ganz gleich, wo im Haus sie sich aufhalten und welcher Tätigkeit sie gerade nachgehen. „Wir leisten nicht nur eine gute und professionelle Pflege – uns liegt besonders eine familiär geprägte, liebevolle Betreuung am Herzen“, erklärt Andrea Brackemeyer, Hausleitung/Pflegedienstleitung bei Sander Pflege. „Um die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Bewohnerinnen und Bewohner zu garantieren, mussten wir zwingend unsere Kommunikationsinfrastruktur erneuern.“
Die einzelnen Einrichtungen der Sander Pflege GmbH sollten mit Alarmservern und einer neuen Telekommunikationslösung ausgestattet werden, die mit der bestehenden Lichtrufanlage kompatibel sind. Die bisherige Telefonanlage mit dem DECT-System war vom Hersteller bereits abgekündigt, Ersatzteile waren nicht mehr verfügbar. Auch sollte eine neue zentrale Telefonanlage für alle Häuser eingesetzt werden.
„Für uns war die absolute Zuverlässigkeit der Lösung ein elementarer Punkt. Denn im Zweifelsfall geht es hier um das Leben der Bewohner“, sagt Markus Timmermann von der microPLAN IT-Systemhaus GmbH. „Die Herausforderung bei diesem Projekt war die Verknüpfung von IT-Lösungen vieler verschiedener Technologiepartner: TK-System, DECT, Lichtrufanlage, Firewalls, VoIP-SIP-Trunks und Alarmserver.“
Die Lösung: Entlastung im Pflegealltag durch das Zusammenspiel moderner Technologien
microPLAN hat jahrelang gute Erfahrungen mit Hardware von Gigaset in Verbindung mit der PBX-Lösung von Starface gemacht. „Unsere Infrastruktur-Empfehlung war deshalb klar“, so Markus Timmermann. Der Alarmserver von Novalink, die VoIP-SIP-Trunks von Peoplefone und die Firewall von Sophos kamen als fehlende Puzzleteile dazu. „Mit dieser Kombination konnten wir unserem Kunden Sander Pflege ruhigen Gewissens die beste Lösung am Markt anbieten.“
Im Rahmen des Projekts wurde die bestehende Infrastruktur ausgetauscht. Eine hochkompatible PBX-Anlage von Starface im Rechenzentrum von microPLAN arbeitet jetzt mit dem Multizellensystem Gigaset N870 IP PRO vor Ort zusammen. Das bestehende Lichtrufsystem wurde über ESPA an den novalink Alarmserver angebunden – eine offene Gigaset AML-Schnittstelle integriert den Alarmserver in die DECT-Umgebung. So werden die Alarme auch bei einem Ausfall der Internetleitung über das Gigaset DECT System zu den schnurlosen Gigaset-Mobilteilen weitergegeben. Im Einsatz sind mehrere Gigaset SL800H PRO und R700H PRO Mobilteile.
„Wir wollten eine zuverlässige Alarmierung, bei der keine Zeit verschwendet wird und die in allen Situationen funktioniert“, so Frank Pohlmann von der Sander Pflege GmbH. „Es muss einfach alles schnell und sicher vonstattengehen. Und das haben wir durch das Projekt tatsächlich erreicht: Unser Pflegepersonal kann alles intuitiv ablesen und bedienen.“
Die Pflegekräfte werden direkt über ihr persönliches Mobilteil, das in das Gigaset N870 IP PRO DECT-Netzwerk eingebunden ist, benachrichtigt, sobald in einem Zimmer der Ruf-Knopf gedrückt wird. Die Bereitschaftszimmer müssen dadurch nicht ständig besetzt sein, denn die Handsets von Gigaset signalisieren den Ruf unabhängig davon, wo sich die Team-Mitglieder aufhalten. Wird der Ruf über eines der DECT-Mobilteile angenommen, pausiert der Alarm zunächst. Erst wenn ein Schalter im Zimmer mechanisch betätigt wird, endet der Lichtruf. Die Sander Pflege GmbH nutzt außerdem Smartphones zur Dokumentation, die zusätzlich mit dem Alarmserver verbunden sind. Sollte eine Pflegekraft gerade keinen Zugriff auf ein Gigaset-Handset haben, werden die Alarme zusätzlich über die Novalink-App am Smartphone angezeigt.
Auch im Backend ist die Lösung, die bei der Sander Pflege GmbH zum Einsatz kommt, im Detail durchdacht: Unified Communications Anwendungen wie Microsoft Teams für die Nutzung in den Einrichtungen oder auch im Home-Office lassen sich problemlos einbinden. Alle Häuser laufen über einen Provider, der uneingeschränkte Sprachkanäle zur Verfügung stellt und alle Standorte über eine Rechnung abbilden kann. Zusätzlich sind die Tarife frei wählbar und können ohne Laufzeit zu- bzw. abgebucht werden. Dass die Bewohnerinnen und Bewohner über ein sicheres WLAN mit ihren Lieben zuhause videotelefonieren können, ist da fast schon eine Selbstverständlichkeit.
Quellen:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/digitalisierung/digitalisierungsstrategie/moeglichkeiten-der-digitalisierung.html
https://www.daa-stiftung.de/service/digitalisierung-und-technisierung-der-pflege-in-deutschland