Telefonanlagen im Internet-Zeitalter: Nichts geht über Datensicherheit
29. September 2017 Veröffentlicht von Raphael DoerrDarauf achten Unternehmen beim Kauf einer Telefonanlage
Ab 2018 sausen Telefongespräche nur noch als IP-Datenpakete von Hörer zu Hörer. Neben allen Vorteilen bietet das auch neue Angriffsflächen für Cyber-Kriminelle. Folge: Datensicherheit ist für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) das wichtigste Auswahl-Kriterium bei der Anschaffung einer neuen Telefonanlage.
Für 73 Prozent befragter Entscheider aus deutschen KMU sind „Datenschutz und Datensicherheit“ sehr wichtig bei der Wahl eines Anbieters von Telefonanlagen. Unwichtig sind sie für keinen, denn für die verbleibenden 27 Prozent ist dieser Faktor immerhin noch „eher wichtig“. Das zeigt eine aktuelle Befragung unter 100 Fach- und Führungskräften in kleinen und mittelgroßen Firmen.
Ade ISDN: Die Deutsche Telekom stellt ihr Telefonnetz ab 2018 komplett auf Internet-Telefonie per „Voice over Internet Protocol“ (VoIP) um. Für viele Unternehmen Anlass, sich eine neue, VoIP-taugliche Telefonanlage zuzulegen. Die muss nicht mehr unbedingt als Hardware vor Ort stehen, sondern kann auch virtualisiert als Cloud-Lösung auf dem Server eines Dienstleisters vorliegen.
Anforderung an Telekommunikationsanlagen: Sicher – aber auch günstig
Zweitwichtigstes Entscheidungskriterium bei der Auswahl eines Anbieters für Telefonanlagen in Unternehmen sind die damit verbundenen Kosten. Auch diesen Faktor bewerten 73 Prozent der Befragten als „sehr wichtig“, weitere 25 Prozent als „eher wichtig“. Für die verbleibenden zwei Prozent ist die Preisfrage hingegen eher unwichtig.
Mit nur wenig Abstand drittwichtigste Entscheidungsgrundlage: Der Telefonanlagen-Anbieter muss guten Service und Support bieten. Diese Qualität im Kundendienst sehen 69 Prozent als sehr wichtig und 29 Prozent als eher wichtig an.
„Made in Germany“ hat Gewicht
Neben den Hauptkriterien Datensicherheit, Kosten und Service spielen noch weitere Aspekte bei der Auswahl eines Anbieters für Telefonanlagen eine Rolle. 52 Prozent der Befragten ist zum Beispiel die Integrationsfähigkeit in das bestehende Firmen-Netzwerk sehr wichtig. 55 Prozent zeigen eine starke Präferenz für deutsche Anbieter beziehungsweise für Deutschland als Server-Standort.
Beratung erwünscht
Bei der Wahl eines Anbieters von Telekommunikationsanlagen orientieren sich zwei Drittel der Befragten zudem sehr oder eher an Empfehlungen des Handels oder von Beratern mit entsprechender fachlicher Expertise. Kaum Gewicht bei der Entscheidung haben hingegen zum Beispiel etablierte Markennamen, die nur 23 Prozent als sehr wichtig ansehen, und das Aussehen der Telefone selbst. Denn das Design der Endgeräte stufen 57 Prozent als eher und 18 Prozent als völlig unwichtig ein.
Über die Studie
Für die Studie „All-IP-Lösungen in Unternehmen“ wurden 100 Fach- und Führungskräfte in deutschen Unternehmen mit 10 bis 249 Mitarbeitern zum Stand der Umstellung von Telefonie auf All-IP befragt. Die Befragung wurde im Frühjahr 2017 von der Krämer Marktforschung GmbH im Auftrag von Gigaset durchgeführt.