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Im Gespräch mit Antonia Stoiber, VP Sales Development & Strategy – Faces of Gigaset

9. November 2022 Veröffentlicht von Raphael Doerr

Die Weiterentwicklerin: Als VP Sales Development & Strategy ist es die Aufgabe von Antonia Stoiber, den Vertrieb bei Gigaset zukunftssicher aufzustellen. Die zunehmende Digitalisierung spielt dabei eine Hauptrolle – vom neuen CRM-Tool, über globale Retail Trends bis zum richtigen Channel-Mix. Warum Unternehmertum im Vertrieb von Gigaset oberste Priorität hat, lesen Sie hier. 

Sie können aus erster Hand daran teilhaben, wie es ist, bei Gigaset zu arbeiten und welche spannenden,  herausfordernden und vielfältigen Arbeitsgebiete es bei uns gibt. Viel Spaß bei der Lektüre unserer neuesten Blog-Serie „Faces of Gigaset“. Vielleicht möchten Sie  auch bald hier zu lesen sein? Falls ja, dann besuchen Sie unser Karriereportal, finden Sie die passende Stelle und bewerben Sie sich!

Im heutigen Interview hat sich Raphael Dörr, SVP Corporate Communications & Investor Relations mit Antonia Stoiber, VP Sales Development & Strategy unterhalten…

Frau Stoiber, erzählen Sie uns etwas über Ihre Rolle bei Gigaset.

Antonia Stoiber: Ich bin für die Abteilung Sales Development & Strategy bei Gigaset verantwortlich. Unsere Aufgabe ist es den Vertrieb für zukünftige Herausforderungen weiterzuentwickeln. Mit unseren Produkten sind wir in über 50 Ländern vertreten, daher gibt es eine Menge zu tun. Ein Kernelement ist die Digitalisierung des Vertriebs. Ein wichtiger Erfolg war hier die Neueinführung eines CRM Tools. Zudem bilden wir die Schnittstelle zwischen Vertrieb und dem Produktmanagement und befassen uns damit wie neue Produkte optimal vertrieben werden können. Des Weiteren beschäftigen wir uns mit der Entwicklung der Vertriebskanalstrukturen und haben hier bereits frühzeitig die richtigen Weichen mit unserem Channel-Mix gestellt. Nicht zuletzt beobachten wir globale Retail-Trends und beschäftigen uns auch mit den Herausforderungen unserer Zeit und finden vertriebliche Lösungen dafür.

Was sind die größten Herausforderungen, denen Sie in Ihrer Rolle begegnen?

Antonia Stoiber: Momentan prägen privat und beruflich Krisen und Kriege unsere Zeit. Dieser Spagat aus Zukunftsvisionen und Krisenstimmung ist eine Herausforderung. Neben diesen Themen beschäftigen wir uns verstärkt mit dem Vertrieb der Zukunft. Gigaset ist sehr stark im stationären Vertrieb. Aber wir beobachten, dass der Offline-Handel zurückgeht, in unterschiedlichen Ländern in unterschiedlicher Geschwindigkeit und die E-Commerce Bedeutung wächst. Weitere Herausforderungen sind alle Vertriebskanäle ideal auszubalancieren, Vertriebstrends zu beobachten und an der richtigen Stelle zur richtigen Zeit umzusetzen und die Veränderung des Handels zu begleiten. Es gibt also eine Vielzahl an spannenden Themen die unser Team und Unternehmen bewältigen dürfen.

Erzählen Sie uns von Ihrer Arbeit bei Gigaset. Was finden Branchenkollegen an Ihrem Job besonders?

Antonia Stoiber: Neben vielen spannenden Fakten wie die eigene Fertigung „Made in Germany“, die interne Abbildung des Großteiles der Wertschöpfungskette sowie die Internationalität, sind vor allem die Gestaltungsspielräume und die Abwechslung besonders. Bei einem Unternehmen unserer Größe haben wir die Möglichkeit an vielfältigen Themen zu arbeiten. Strategische Leitplanken sind gegeben aber in unserem Arbeitsalltag entscheiden wir welche Projekte wir sinnvoll finden und setzen diese um.

Was lieben Sie am meisten an Ihrer jetzigen Arbeit?

Antonia Stoiber: Die Arbeit in unserem Team bereichert meinen Arbeitsalltag ungemein. Wir sind alle sehr unterschiedlich in der Herangehensweise und vielfältig im Knowhow und das ergänzt sich ideal, wenn wir gemeinsam an Themen arbeiten. Jeder hat seinen eigenen, festgelegten Aufgabenbereich und gemeinsam besprechen wir unsere Ziele, die Zukunft und holen uns Rat ein, wenn wir nicht weiterkommen.

Antonia Stoiber

Wie lange arbeiten Sie schon bei Gigaset und was motiviert Sie für die Zukunf?

Antonia Stoiber: Mein Einstieg liegt fast 9 Jahre zurück und ich durfte bereits viele spannende Phasen des Unternehmens miterleben. Viele davon positiv aber einige auch herausfordernd. Alle Phasen prägen einen und binden einen an die Menschen und das Unternehmen. Prinzipiell bin ich immer schon eine Person gewesen, die sich stark mit ihrer Arbeit identifiziert. Trotzdem war es mir wichtig in den vielen Jahren unterschiedliche Perspektiven einzunehmen, so habe ich intern regelmäßig die Verantwortungsbereiche gewechselt und leite nun seit Mitte 2019 die Abteilung Sales Development & Strategy.

 

Was reizt Sie am meisten an Ihrer Rolle?

Antonia Stoiber: Wir haben das Glück unseren Bereich und Ziele entlang der vorgegebenen Strategie frei zu gestalten. Dieser Gestaltungsspielraum ist meinem Team und mir sehr wichtig. Wir arbeiten gerne an den Themen, die wir für wichtig halten und überzeugen die Kollegen auf dem Weg. Unternehmertum hat für uns oberste Priorität und wir schauen, wie wir zum Erfolg von Gigaset bestmöglich beitragen können, auch wenn es bedeutet mal eine unangenehme Aufgabe zu übernehmen. Mir persönlich bringt es Freude, mit Menschen zu arbeiten, sie zu entwickeln und ihre Erfolge zu feiern.

Können Sie mir eine der größten technischen Herausforderungen nennen, die Sie zu überwinden hatten?

Antonia Stoiber: Mein erstes Fax zu verschicken. Tatsächlich hat mir damals eine liebe Kollegin zur Seite gestanden und mich in die Kunst des Faxens eingewiesen. Allerdings war das seitdem auch das erste und letzte Fax, das ich versenden durfte.

Wie hat die Pandemie Ihre Arbeitsweise verändert?

Antonia Stoiber: Remote Work war schon vor der Pandemie ein Thema, allerdings wirkte diese als absoluter Beschleuniger. Auch bei uns haben wir einen sehr starken Wandel der Arbeitsweise erlebt. Von einem Tag auf den anderen musste die Mehrheit im Homeoffice bleiben und trotz der abrupten Umstellung hat es sehr gut funktioniert. Langfristig ist nur ein Modell tragfähig, das den Mitarbeitern Flexibilität und Wahlmöglichkeiten und den Unternehmen Agilität und Widerstandsfähigkeit bietet. Aus diesen Gründen und da gelernt wurde, dass die Produktivität nicht leidet, hat Gigaset sich für eine „Hybrid Work“ Lösung entschieden. Eine Kombination aus Office Tagen als einen Ort für kreative Teamarbeit, Diskussionsrunden und intensiven Austausch und Homeoffice Tagen zum ungestörten Arbeiten und Zeitersparnis durchs nicht Pendeln. Wir im Team nutzen diese Option sehr gerne und profitieren von mehr Flexibilität und der proaktiven Gestaltung unseres Arbeitsalltags.

Was stimmt Sie optimistisch für die Zukunft der Telekommunikationsbranche?

Antonia Stoiber: Unsere Gigaset Vision „We create best in class communications solutions for your life” ist zeitlos. Menschen werden immer miteinander kommunizieren, nur die Art und Weise hat sich geändert und wird auch in Zukunft einem starken Wandel unterlegen sein. Schaffen wir es in der Branche gemeinsam Lösungen anzubieten, die Menschen entlasten und sie in ihrem Kommunikationsverhalten unterstützen, hat die Branche eine Zukunft. Dazu braucht es einheitliche Plattformen, branchenübergreifende Zusammenarbeit, Flexibilität und ein großes Ohr für die Bedürfnisse unserer Kunden.

Welche Qualitäten sind Ihrer Meinung nach für die Führungskräfte entscheidend, damit sie relevant und effektiv bleiben?

Antonia Stoiber: Empathie, Authentizität, Mut, Aufgeschlossenheit, Flexibilität, Neugier.

Worauf achten Sie, wenn Sie jemanden einstellen?

Antonia Stoiber: Der Einstellungsprozess folgt auch bei uns gewissen Prozessen. Ich definiere den Bedarf und die Anforderungen und bekomme dann die vorselektierten Bewerbungen aus der HR-Abteilung. Dabei  geht es mir primär nicht um einen geradlinigen Lebenslauf, denn es ist auch interessant, wenn der Bewerber Umwege genommen hat. Für mich steht im Vordergrund, ob es menschlich passt und die Person zeigt, dass sie schnell lernfähig ist. Strukturiertes Vorgehen, Aufgewecktheit, Motivation und eine ehrliche, konstruktive Meinung stehen für mich ganz weit oben, den Rest kann man lernen. Da wir als Team erst gewachsen sind, war das bisher nicht möglich, in Zukunft will ich meine Mitarbeiter jedoch gerne mit einbeziehen, denn auch sie sollen mit der Person eng zusammenarbeiten und eine Einschätzung abgeben.

Was sind Warnsignale, die Sie glauben lassen, dass eine Person nicht geeignet ist?

Antonia Stoiber: Unzuverlässigkeit. Ich kann mich auf meine Mitarbeiter verlassen und mein Team kann sich auf mich verlassen, das ist mir wichtig. Meistens lässt sich so ein Verhalten bereits früh im Bewerbungsprozess erkennen. Mangel an Integrität. Das was die Person vertritt soll mit der Handlung einhergehen. Das im Bewerbungsprozess herauszufinden, gestaltet sich schon schwieriger.

Wie sehen Sie das Thema Führung in der Zukunft?

Antonia Stoiber: Die Corona-Pandemie hat auch die Rolle von Führungskräften deutlich verändert. Die meisten Beschäftigten vermissen den spontanen, informellen und übergreifenden Austausch mit Kollegen. Fehlt dieses Miteinander, werden die Motivation und Identifikation mit der Organisation wichtiger. Auch wenn wir wieder hybrid arbeiten, ist Empathie einer der wichtigsten Faktoren für mich. Für einige bedeuten die andauernden Krisen und Unsicherheiten, die wir momentan durchleben, eine ernst zu nehmende Belastung und die Bedürfnisse und Ansprüche der Mitarbeitenden haben sich erheblich verändert. Führungskräfte müssen lernen, Verantwortung abzugeben und Vernetzung zu fördern. Mitarbeiter benötigen mehr Freiräume. Darüber hinaus muss sich Führung nicht an Anwesenheit, sondern an den Ergebnissen und Zielen orientieren. Für die zukünftige Arbeitswelt ist es besonders wichtig, dass die Menschen im Unternehmen eine gemeinsame Vision haben, gemeinsame Ziele verfolgen und das Warum verstehen.

Sie sind eine weibliche Führungskraft in einer Branche, die weitgehend männlich dominiert ist. Was war auf Ihrem Karriereweg am schwierigsten? Was war am überraschendsten?

Antonia Stoiber: Beim Blick in Social Media oder in die Medien ist das Thema „Diversity“ omnipräsent. Der Druck erhöht sich, denn immer mehr fordern den Wandel hin zu mehr (Geschlechter-)Gleichheit. Diese Awareness hilft ungemein, dennoch glaube ich, dass ganz unabhängig davon jeder erstmal mit Kompetenz überzeugen muss. Die beste Idee führt und jeder sollte im gleichen Maße an dem Erreichen der Ziele gemessen werden. Ganz wichtig ist es meines Erachtens, dass Frauen den Mut und das Selbstbewusstsein aufbringen und Dinge konkret ansprechen, gepaart mit einer gewissen Lockerheit. Meine Devise, Zutrauen und einfach nicht an Unterschiede denken. Am überraschendsten war für mich, dass ich gerade in den beruflichen Anfängen oft unterschätzt wurde. Den ein oder anderen Spruch gab es sicherlich, damit lernt man aber professionell umzugehen. Der Zuspruch und die Förderung haben in meiner beruflichen Entwicklung jedoch stets überwogen.

Frau Stoiber, vielen Dank für das Gespräch!

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