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Allergy - haselnut blossom - Hay Fever Quelle: iStock.com/schulzie

Wissen hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen: Die beliebtesten Pollenflug-Apps im Überblick

19. April 2019 Veröffentlicht von Raphael Doerr

Ein Smartphone und die richtige App reicht, um Allergikern das Leben ein wenig zu erleichtern. Unser Blogbeitrag über „Husteblume“, die Allergie-App der Techniker Krankenkasse, hatte eine große Resonanz. Und natürlich gibt es noch eine Reihe weiterer sinnvoller Anwendungen. Damit die Orientierung im App-Dschungel leichter fällt, haben wir für Sie die informativsten Pollenflug-Apps im folgenden Überblick zusammengestellt (basierend auf den aktuellen Besprechungen in den Medien).

Menschen, die unter der Pollenallergie bzw. dem Heuschnupfen leiden, können anhand der Informationen, die die Pollenflug-App liefert, überlegen, ob sie ihre Medikamenteneinnahme anpassen, oder ob sie bestimmte Aktivitäten im Alltag entsprechend den Prognosen verändern wollen. Man erhofft sich eine Verbesserung im Hinblick auf Lebensqualität, letztendlich auch Arbeitsfähigkeit und natürlich auch eine weniger starke Inanspruchnahme des Gesundheitssystems durch Notfallbesuche und ähnliches.“[1]

Die meisten Pollen-Apps bieten sehr ähnliche Funktionen: Zentral ist stets eine Vorhersage des Pollenflugs. Viele beziehen Informationen darüber vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Dieser misst zusammen mit der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst an 45 Orten in Deutschland die tägliche Konzentration des Blütenstaubs. Die Prognose des DWD gilt für den aktuellen und die zwei folgenden Tage.

Husteblume – die Allergie-App von der Techniker Krankenkasse

Husteblume ist eine kostenlose App, von der Techniker Krankenkasse finanziert und steht jedem zur Verfügung. Der inhaltliche Fokus liegt hier auf einem Symptomtagebuch, einer Auswertung und einem Selbsttest. Zudem gibt es ein kleines Pflanzenlexikon. Im Tagebuch lässt sich antippen, wie man sich am aktuellen Tag fühlt, also ob etwa die Nase läuft oder die Augen tränen. Diese Daten kann man aus persönlichem Interesse sammeln oder sie beim nächsten Arzttermin vorzeigen.

Husteblume

Bild: Screenshot der Allergie-App Husteblume der Techniker Krankenkasse

Pollenflug-Vorhersage – die App von Hexal

Hexals „Pollenflug-Vorhersage“ und das „Pollen-Radar“ von Ratiopharm enthalten einen Jahreskalender, der die typischen Monate für eine bestimmte Pollensorte anzeigt.

Welche Pollen fliegen gerade, die App von Hexal zeigt es. Zu den wichtigsten Funktionen gehören:

• Die Pollenflug-Vorhersage für 15 allergieauslösende Pflanzen: tagesaktuell und ortsgenau
• Vorhersage für 7 Tage (bei Drehen des Bildschirms)
• Übersichtliche TabBar Navigation
• Jahres-Pollenflugkalender der 15 Pflanzen
• Symbole auch über ihre Form unterscheidbar (für User mit Rot-Grün-Sehschwäche)
• Übersichtliche Vorhersage-Karten für Deutschland und die Bundesländer
• Zielgenaue Suche über Ort, Postleitzahl oder Standorterkennung (GPS) in Deutschland
• Deutschland-Trend: So entwickelt sich der aktuelle Pollenflug
• Individualisierte Nutzung: Eigene Orte und Pflanzen in den Einstellungen auswählen
• Lassen Sie sich warnen: Mit Push-Benachrichtigungen, wenn „Ihre“ Pollen vorhergesagt sind!
• Informationen zu den allergieauslösenden Pflanzen
• Tagebuchfunktion
• 3x tägliche Aktualisierung der Daten
• Notruf-Telefonnummern

Bild: Screenshot der Pollenflug-Vorhersage App von Hexal

Ab in den Urlaub – Pollen fliegen grenzüberschreitend

Die zentrale Funktion der meisten Pollenflug-Apps ist stets eine Vorhersage des Pollenflugs. Daher benötigen alle Apps wenigstens den Standort ihrer Nutzer, um die passende Region für die Vorhersage zu finden. Für eine entspannte Pollen-Urlaubsplanung empfiehlt es sich die die Pollenflug-Vorhersage des Österreichischen Pollenwarndienstes der Medizinischen Universität Wien herunter zu laden. Es gibt sie für Android und iOS.

In Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Institutionen steht hier eine verlässliche Pollenvorhersage für die nächsten drei Tage für die Länder Österreich, Deutschland, Schweiz, Südtirol, Schweden, Spanien und Großbritannien bereit. Die App ist werbefrei und kostenlos für iOS und Android verfügbar.[2]

Der Startbildschirm zeigt das stündliche Allergierisiko über den Tag verteilt zur Orientierung wann die höchsten Belastungen basierend auch auf Luftqualitätsparametern (wie Ozon und Feinstaub) zu erwarten sind. Therapieempfehlungen für Maßnahmen bei Beschwerden an Augen, Nase und Lunge für verschiedene Belastungsstufen (keine bis hohe Belastung) stehen dem Anwender ebenfalls zur Verfügung.

Bild: Screenshot der Pollen-App des Österreichischen Pollenwarndienstes

Pollenflug-Apps: Pollen-Radar von ratiopharm

Mit Hilfe des ratiopharm Pollen-Radars können Nutzer ihr persönliches Allergie-Profil einrichten. Sie bestimmen, welche Pollen dargestellt werden und können den Schweregrad ihrer Allergie für jede einzelne Polle ablesen. So wird jederzeit die individuelle Belastung in der Nähe angezeigt. Neben dem aktuellen Pollenflug lesen Nutzer auch das Wetter für ihre Region ab. Die wichtigsten Funktionen im Überblick: Standortbestimmung via GPS oder manuell, individualisierte Pollenflug-Vorhersage sowie Wettervorhersage für die nächsten 6 Tage, Deutschlandkarte mit Übersicht über den landesweiten Pollenflug, Alltags-Tipps rund um das Thema Pollen-Allergie. Der Pollen-Radar von ratiopharm ist ebenfalls kostenfrei für iOS und Android zum Download erhältlich. [3]

Bild: Screenshot des Pollen-Radars von Ratiopharm

Der persönliche Pollensammler kommt

Der Pneumologe Professor Karl-Christian Bergmann sieht derzeit aber noch große Defizite bei der Pollenmessung für Allergiker. „Wenn man wissen will, welche und wie viele Pollen fliegen, baut man auf Dächern Pollensammler“, sagte der Experten vom Berliner Allergie-Centrum-Charité der Nachrichtenagentur dpa. Gemessen werde in Deutschland an rund 45 Orten. „Was in zehn Kilometer Entfernung fliegt, können wir aber nur ahnen,“ schreibt der Mediziner in der Ärztezeitung.[4]

Einzelne Patienten mit allergischer Rhinitis oder allergischem Asthma könnten nur schwerlich auf Pollendaten zurückgreifen, die in 30 oder 60 Kilometer Entfernung gemessen wurden. „Es ist eine große Fehlerbreite.“ Der Mainzer Geoinformatiker Professor Klaus Böhm und der Softwareentwickler Torsten Sehlinger wollen jetzt in diese Lücke stoßen: Sie entwickeln einen persönlichen Pollensammler, der die eigene Allergiebelastung messen soll. Noch ist das Gerät in der Entwicklung. In diesen Tagen beginnt dazu eine Studie an der Berliner Charité (nach Information der Ärztezeitung).

Mag sein, dass einige der Pollen-Apps noch nicht alle Anforderungen seitens der Mediziner erfüllen, aber besser ein Frühwarnsystem auf dem Smartphone installiert und damit auch wissen, wann gehandelt werden muss, als nichts wissen und mit juckenden Augen oder laufender Nase beim ärgsten Pollenflug spazieren zu gehen.

Hier können Sie den deutschen Pollenflugkalender herunterladen: https://www.allergieinformationsdienst.de/fileadmin/ALLERGIEINFO/Service/Pollenflug/Pollenflugkalender.pdf

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