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heap of broken smartphone screen (e-waste, electronic-waste) Quelle: iStock.com/Poravute

Neue Studie zeigt: Viele Deutsche wollen kein neues Smartphone

4. Januar 2023 Veröffentlicht von Raphael Doerr

Jedes Jahr ein neues Handy? Immer mehr Deutsche machen da nicht mehr mit, wie eine neue Umfrage zeigt. Die Hälfte der Befragten wollen ihr Handy auch dann weiter nutzen, wenn ihr aktueller Vertrag ausläuft. Insbesondere ältere Kunden bleiben ihrem Smartphone treu. Halten Verbraucher der Marke ihres Telefons die Treue? Eine aktuelle Studie zeigt: 15 Prozent der Befragten weltweit ziehen beim nächsten Kauf einen Wechsel ihrer Handy-Marke in Betracht. Und was machen die Deutschen? In dem Blogbeitrag schauen wir uns wie es mit der Markentreue der User:innen steht.

Mobiltelefone, insbesondere Smartphones, sind über alle Altersgruppen hinweg verbreitet. Ist man mit einer Smartphone-Marke zufrieden und kennt sich damit aus, wird ein Wechsel zu einer anderen Marke eher selten in Betracht gezogen: Weltweit zieht nur knapp jeder Siebte, das sind 15 Prozent, einen Wechsel seiner Mobiltelefon-Marke in Betracht. Dies zeigen Daten des aktuellen internationalen YouGov Telekommunikations-Reports „Discovering loyalty in telco: a global perspective“.

Neues Handy? Nein, danke.

In Deutschland ist die Lust auf ein neues Smartphone so gering wie nirgendwo sonst auf der Welt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von YouGov. 51 Prozent der hierzulande befragten Personen gaben an, ihr Handy behalten zu wollen – auch dann, wenn ihr Mobilfunkvertrag ausläuft. Weltweit betrachtet sind vor allem Europäer der Meinung, dass ihr aktuelles Modell ausreicht. In Polen sind es 48 Prozent, in Großbritannien und Spanien 47 Prozent. Auf der anderen Seite wollen nur 28 Prozent der Verbraucher in Indien bei ihrem Handy bleiben.

Je nach Alter ergeben sich unterschiedliche Sichtweisen. Vor allem Personen ab 55 Jahren wollen bei ihrem Smartphone bleiben, doch auch 40 Prozent der 45- bis 54-Jährigen sind der Meinung, kein neues Modell zu benötigen. Je jünger die Befragten, desto eher die Neigung, sich bald ein neues Smartphone anschaffen zu wollen.

Zu den am häufigsten genannten Gründen, warum es kein neues Smartphone sein muss, gaben rund die Hälfte an, dass ihr Modell bereits alles kann, was sie brauchen. Rund ein Drittel gaben als Grund an, mit der Handymarke vertraut zu sein. 34 Prozent waren sogar der Meinung, dass es sich bei ihrem Hersteller um den zuverlässigsten handelt.

Neue Features – eher nicht

Die Verbundenheit mit der Marke steht für viele User:innen im Mittelpunkt. Doch nicht nur die Marke ist entscheidend, auch Vertrauen und Zuverlässigkeit werden als weitere Schlüsselfaktoren angeführt.  Weltweit sagt demnach rund jeder dritte Wechselwillige, dass verbesserte Funktionen sie dazu ermutigen würden, bei ihrer derzeitigen Marke zu bleiben. Etwas weniger nennen ein besseres Finanzierungs- / Vertragsangebot oder auch attraktive Inzahlungnahme-Angebote („Trade-In“), also Rabatte oder Preisnachlässe im Austausch für ihr derzeitiges Gerät, als mögliche Optionen. Auch ein leichter Zugang zum 5G-Netz wäre noch für knapp drei von zehn ein möglicher Grund, bei der bisherigen Marke zu bleiben.

Ein Blick aufs Alter zeigt hierbei einige interessante Unterschiede zwischen den Altersgruppen aller 18 untersuchten Märkte: Bessere Finanzierungs- oder Vertragsangebote könnten Ältere eher überzeugen als Jüngere, ebenso Inzahlungnahme-Angebote. Die jüngeren Wechselwilligen im Alter von 18 bis 24 Jahren ließen sich hingegen von nachhaltigen Optionen eher ermutigen, bei ihrer Marke zu bleiben. Beispielsweise sind sie häufiger an „grüneren“ Mobiltelefonen interessiert, die nachhaltig und umweltfreundlich sind, beziehungsweise produziert wurden.

Diejenigen Deutschen, die den Wechsel ihrer Mobiltelefon-Marke in Erwägung ziehen, sind mehrheitlich männlich (60 Prozent), haben jeweils seltener einen Hochschulabschluss und arbeiten etwas häufiger in Teilzeit als die Gesamtheit der Deutschen. Drei von zehn unter den Angehörigen der Zielgruppe geben an, im Vergleich zum Vorjahr mehr Geld für Verbraucherelektronik (etwa Smartphones, Spielekonsolen etc.) ausgegeben zu haben. In der Gesamtbevölkerung sagen dies nur 16 Prozent.

Was bei der Umfrage echt verwundert, weltweit sind 54 Prozent der Befragten der Meinung, dass Smartphones heutzutage alle im Grunde gleich aussehen. Woran das liegt wird allerdings nicht erklärt. Auch in Deutschland wiedersprechen 40 Prozent der User:innen dieser These nicht.

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